Können
Kaninchen zuckerkrank werden ?
Esther van Praag, Ph.D. - Übersetzung: Susanne Weegmann
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Diabetes steht in
Verbindung mir der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), einem Organ, welches
Drüsenzellen besitzt, die kleine Langerhanssche Inseln genannt werden. Jene kleinen Inseln sondern Insulin in den
Blutkreislauf ab. Die Menge der Glukose im Blut wird durch die
Insulinausscheidung im Kreislauf gesteuert. Wenn die Bauchspeicheldrüse der
Kaninchen zusammengezogen war, wurde eine starke Abnahme der Insulinabsonderung
(Hypoinsulinämie), begleitet von einer Zunahme von Glukagon
(Hyperglukagonämie) beobachtet. Als Folge
erhöhte sich das Glukoseniveau im Blut drastisch.
In der menschlichen Medizin werden verschiedene
Arten der Diabetes unterschieden, unter anderem: • Typ 1
(oder I oder jugendliche Diabetes) ist durch eine Zerstörung der kleinen
Langerhansschen Inseln gekennzeichnet.
Es gibt immer noch nur Vermutungen über die Ursache: Autoimmunität (Reaktion des Immunsystems,
die gegen den eigenen Körper gerichtet ist)
oder Viren, die eine autoimmune Reaktion gegen das Virus und die
Zellen der kleinen Inseln, die der Tarnung der Oberflächenproteine des Virus
entsprechen, auslöst. Jemand der an
Diabetes 1 leidet, benötigt eine regelmäßige Injektion mit Insulin. • Typ 2
-Diabetes findet man hauptsächlich bei älteren beleibten Personen; Die Insulinproduktion ist, zumindest am
Anfang, normal, aber die Zellen hören auf, auf Insulin zu reagieren, da sie
einen Widerstands- Mechanismus entwickelt haben. Infolgedessen bleibt das Niveau des Zuckers
im Blut hoch. Jemand mit Diabetes 2 nimmt orale Medikamente (z.B. Glucophage)
ein, um das Zuckerniveau zu
verringern. Richtige Diabetes ist bei Kaninchen selten und kaum,
mit Ausnahme von durch Medikamente verursachte (z.B. Alloxan oder
Streptozotin) Diabetes, in der Literatur beschrieben. Typ 1 und Typ 2 wurden
beide festgestellt; die Symptome des letzteren sind häufiger bei beleibten
Kaninchen zu finden. Während der Anfangsphase der Krankheit sind
Kaninchen in der Lage den Mangel der Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse
auszugleichen. Es scheint tatsächlich so, dass Insulin bei Kaninchen und
Pflanzenfressern eine weniger wichtige Rolle, als bei fleischfressenden
Tieren spielt. Viele Pflanzen haben außerdem hypoglykämische Eigenschaften
und, wenn aufgenommen, können sie dem Kaninchen helfen, sein Glukoseniveau
auf einen Normalwert zu regulieren. Eine richtige Ernährung mit einer großen
Auswahl an frischem Gemüses würde bei einem Kaninchen helfen richtige Diabetes oder diabetesähnliche
Symptome ohne Notwendigkeit einer täglichen Insulinspritze zu
korrigieren. Klinische Zeichen
In Fällen von
verursachter Diabetes bei Laborkaninchen, wurde Überzucker mit übermäßigem
Durst, übermäßigem Harndrang und Polyphagie (einem starken Verlangen zu
essen) begleitet. Pathologie
Bei
Neuseeländer-Kaninchen mit Typ 1-Diabetes, wurden die Drüsenzellen der
Langerhansschen Inseln angegriffen und zeigten, im Vergleich mit den gesunden
nicht-zuckerkranken Kaninchen, eine Hypergranulation. Bei anderen Tieren wird
normalerweise eine Degranulation dieser Zellen beobachtet. Der Mangel an Insulinproduktion wurde von
einer Glykosilation des Hämoglobins (Zubehör der Glukosemoleküle zum
Hämoglobin, das Protein, das in den Sauerstofftransport der roten Blutzellen
miteinbezogen wird) begleitet. Mit der
Zeit leiden zuckerkranke Kaninchen, die nicht mit Insulin behandelt werden,
an den gleichen Nebenwirkungen (Mineralisierung der Nieren, Augenprobleme und
Blutgefäßprobleme) wie Menschen, unabhängig von einer richtigen Ernährung.
Diagnose
Die Behandlung
eines Kaninchens kann zu eine Zunahme, in Höhe von 8,6 mmol/l und höher, des Glukoseniveaus im Blut führen und das
Ergebnis verfälschen. Dieses Phänomen
steht in Verbindung mit der Freisetzung von Adrenalin, ein Molekül, das der
Wirkung des Insulins kontert und so eine Erhöhung der Blutglukose
ermöglicht. Knudtzon J. berichtet über
dieses Phänomen in seinen Publikationen über Diabetes bei Kaninchen. Infolgedessen
kann Diabetes nicht durch eine einfache Blutprobe bestimmt werden; eine Reihe von Blut- und Urintests muss
über eine längere Zeit hinweg durchgeführt werden, um diese Krankheit zu
bestätigen. Blut-Chemietests sollten folgendes umfassen: • Blutglukose, • Serumosmolarität (Menge
der gelösten Teilchen im Serum), • Erhöhte Harnstoff- und Stickstoffmenge, • Unausgeglichenheit der
Elektrolyten (Natrium und Kalium), • Glukose im Urin • Glykosilation des
Proteins (Fructosamin-Test), • Glykosiliertes
Hämoglobin (HbAc1). Hyperglykämie
(Überlastung der Glukose im Blut) verweist auf einen Darmabschnittsverschluss,
einer schlechten Prognose bei Kaninchen, der anscheinend mit einer
Leberverfettung in Zusammenhang steht. Wenn das Kaninchen überlebt, fällt das
Glukoseniveau, welches bis zu 25 mmol/l
hoch sein kann, auf einen Normalwert zurück. Differential
Zuckerkrankheit muss unterschieden werden von: ·
endokrinen Krankheiten, z.B. Überproduktion von Kortisol oder
Glukagon, Cushing Krankheit, ·
Erkrankungen von Zielorganen (Leber, fettes Gewebe, Muskel), ·
Pancreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse), ·
Nierenglycosuria. Behandlung
Die empfohlene Behandlung ist eine gesunde
Ernährung: ·
Heu, ·
Frisches Gemüse, ·
Qualitativ gute Pellets, ·
Kein Kohlenhydratreiches "junk-food". Wenn das
Kaninchen übergewichtig ist, muss ein Plan zur Verringerung des Gewichts erstellt
werden. Dies sollte langsam, vielmehr über Wochen, anstatt Tagen, getan
werden. Insulinspritzen werden bei
Kaninchen mit Diabetes nicht benötigt. Sie können, im Gegensatz zu Hunden und
Katzen, mit einer gesunden Ernährung und ohne Insulineingabe gut leben. Weitere Informationen
Catala J, Daumas
M, Chanh AP, Lasserre B,
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