Anästhesie bei Kaninchen
Teil I: Prä-Narkose Vorbereitungen
Esther van Praag, Ph.D. – Übersetzung: Frau Lore V. Young
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enthält Bilder, die für empfindliche Personen nicht geeignet sind.
Betreffend Narkose werden Kaninchen oft als
schwierig bezeichnet. Das kommt daher, dass die Dosierung die für die
Narkose-Induktion nötig ist, sehr nahe bei der liegt, die giftig ist, und von
den verschiedenen beobachteten sekundären Effekten verbunden mit Stress,
einschliesslich Tod. Kaninchen sind Beutetiere, die sich leicht in einer
neuen Umgebung (neue Personen, neue Gerüche, andere Geräusche, Einschränkungen, usw.) aufregen. Manchmal
versuchen sie, während einer Untersuchung zu entrinnen. Der hormonale
Metabolismus und die physiologischen Prozesse werden dadurch beeinflusst, vor
allem beobachtet man einen Anstieg der freien Catecholamine und eine
Verlangsamung der Darmaktivität. Der Anstieg der freien Catecholamine kann
dramatische Folgen auf die Atmungs- und Herzaktivität haben, die dann weitere
sekundäre nachteilige Folge haben, wie veränderte Reaktion auf chirurgische
Narkotika. Schmerz kann auch hormonale und physiologische Reflexe
hervorrufen. Es ist daher notwendig, schmerzlindernde Medizin zu geben, wenn
schmerzende Prozeduren durchgeführt werden müssen (z. B. Blutentnahme). Narkose kann bei Kaninchen als gefahrlos betrachtet
werden, wenn: •
Biologie, Physiologie und Anatomie des Kaninchens bekannt sind, •
ein „Minimum“ von Sicherheitsmaßnahmen angewandt wird, einschließlich
einer kompletten Untersuchung des Kaninchens, •
die korrekten Narkosemittel und Dosierungen gegeben werden, •
keine Geräte Funktionsstörungen
zeigen, •
die Atmung- und Herzmonitore keine oberen Grenzwerte zeigen, die
tiefer gesetzt sind als die, die bei Kaninchen und anderen kleinen Tiere
beobachtet werden. Weil Kaninchen nicht erbrechen können, ist es nicht
zwingend, vor der Operation Futter und Wasser fern zu halten. Tatsächlich
zeigen Kaninchen, die über eine längere Zeit nicht zu essen bekommen, eine
größere Tendenz, während der Operation hypoglycemisch zu werden, und bekommen
nachher Magen- und Darmstörungen wegen Dysbiose. Wachstum von pathogenen
Bakterien führt zur Entwicklung von Enterotoxämie. Die Genesung ist bei
Kaninchen, die vor der Operation kein Futter bekommen haben, weiter
verlangsamt. Es wird trotzdem empfohlen, Futter und Wasser eine Stunde vor
den Narkose-Vorbereitungen zu entziehen. Kaninchen haben ja die Tendenz,
Futter und Wasser in Mund- und Rachenraum zu sammeln. Die Wegnahme von Futter
eine Stunde vor dem Eingriff sichert, dass der Rachenraum keine Futterreste
mehr enthält, und, dass der Magen nicht überfüllt ist. Futter und Wasser
sollen aber einem Kaninchen sofort nach dem Aufwachen aus der Narkose
angeboten werden. Pre-anesthetic
preparations
Es ist wichtig, den allgemeinen Gesundheitszustand
des Kaninchens festzustellen. Eine komplette Untersuchung durch Bestimmung
von Gewicht, Blutstatus, Blutchemie, und weiters Röntgenbilder,
Ultraschallaufnahmen oder MRI , sowie Harnuntersuchung helfen, den
Gesundheitszustand festzustellen. Besondere Aufmerksamkeit sollte man auf
Atmungs- und Verdauungsschwierigkeiten legen. Wenn das Kaninchen dabei ein
Probleme anzeigt, ist es besser keine Narkose zu geben und die Operation zu
einem späterem Zeitpunkt zu verschieben. Wenn es gesund erscheint, sollten
keine großen Problemen auftreten.
Der
Hydratationszustand ist auch ein wichtiger Punkt. Dehydrierung vor der Operation
wegen verminderter Einnahme von Futter und Wasser ist ein oft auftretendes
Problem. Es kommt vor allem vor, wenn Zahn-, Magen- und Verdauungsprobleme
bestehen. In einem solchem Fall muss die Operation aufgeschoben werden, damit
das Kaninchen mittels Verabreichung von Flüssigkeit wieder hydratiert werden
kann. Verschiedene Verabreichungen sind vor Ort möglich: • IV (intravenöse) Verabreichung durch
Einführung eines Katheters, direkt in die marginale Vene des Ohres, in die
laterale Vena saphena, oder die Vena cephalica. Langzeitige
Katheterisierung der Jugularvene wird nicht empfohlen; in einigen Fällen ist
dabei eine Schwellung des Kopfes eingetreten. • SC (subkutane) Verabreichung ist langsam
und nicht sehr wirkungsvoll bei Fällen von schwerer Dehydrierung. • IP (intraperitoneale) Verabreichung ist
ebenfalls langsam und nicht sehr effektiv in Fällen von starker Dehydrierung. • Intraosseus-Verabreichung
ist gut, wenn eine längere Verabreichung von Flüssigkeiten vorgesehen ist.
Ein leichtes
Beruhigungsmittel oder Prä-Narkosemittel kann angewandt werden, um ein
Kaninchen vor der Narkose zu beruhigen. Dies wird weiters empfohlen, wenn: • die Konzentration von
Inhalationsnarkotika niedrig gehalten werden muss. Vorbeugungs-Analgesie
mittels Opioids, 30-45 Minuten vor der Operation ist zu diesem Zweck
angeraten (z.B. fentanyll fluanison (EU), fentanylldroperidol (USA), oder
öfter acepromazinl butorphanol). • ein Kaninchen an
Atemproblemen leidet, oder wenn das reizbare Isofluran-Gas für die
chirurgische Narkose verwendet wird. Die Prä-Narkosemittel helfen,
Schleimproduktion und bronchiale Sekretion zu reduzieren. Die Verwendung von
Atropin ist bei Kaninchen nicht angeraten. 30 bis 50% aller Kaninchen haben
ein endogenes Atropinase-Enzym. Glycopyrolat ist die beste anticholinerge
Medizin für Kaninchen. • eine sofortige
Schmerzlinderung nach dem chirurgischen Eingriff nötig ist. Opioide
Schmerzmittel wie z.B. Butorphanol oder Buprenorphine können während der
Prä-Narkose-Vorbereitungen gegeben werden. • ein Kaninchen nervös oder
gestresst ist. Benzodiazepin (Z.B. Diazepam) ist ein gutes Mittel zu
Beruhigung und Muskelentspannung. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn
eine Intubation während der Operation nötig ist. (Kaninchen die regelmäßig
mit einer Mischung von Ketaminl-Xylazin unter Narkose gebracht werden,
korrelieren mit erhöhter Anzahl von Herzkrankheiten und erhöhter Todesrate. (Kaninchen die regelmäßig
mit einer Mischung von Ketaminl-Xylazin unter Narkose gebracht werden,
korrelieren mit erhöhter Anzahl von Herzkrankheiten und erhöhter Todesrate.) Verschiedene Prä-Narkosemittel können bei
Kaninchen verwendet werden. Nachdem ein
Kaninchen komplett untersucht worden ist, sollte man im Stande sein, ein
gutes Bild seines Gesundheitszustandes zu haben, und es in eine der
verschiedenen ASA (American Society of Anaesthesiologists) Kategorien
einordnen können:
Acknowledgement
Thanks are furthermore due to Akira Yamanouchi
(Japan) for the permission to use the pictures from VEIN (Veterinary Exotic
Information Network, http://vein.ne.jp/). Weitere Informationen
Cantwell S.L. Ferret,
Rabbit and Rodent Anesthesia. In: Analgesia and Anesthesia. Vet. Clin. N.
Amer. Ex. Anim. Pract. 2001. pp: 169-192. Flecknell P. BSAVA
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Veterinary Association 2000. Harcourt-BrownOxford F.
Textbook of Rabbit Medicine, UK: Butterworth-Heinemann 2001 Hillyer E.V. and Quesenberry K.E. Ferrets, Rabbits, and Rodents: Clinical
Medicine and Surgery, New York: WB Saunders Co. 1997 Laber-Laird K. Handbook of
Rabbit and Rodent Medicine, Pergamon Veterinary
Handbook Series, Butterworth Heinemann 1996. Murray M.J. Rabbit
Anesthesia for Veterinary Technicians. Tufts Animal Expo Conference
Proceedings, 2001. Paddleford R.R.
Manual of Small Animal Anesthesia. 2nd ed. Saunders, Philadelphia, 1999. |
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